Warum du deine Bedürfnisse nicht äußern kannst

Warum du deine Bedürfnisse nicht äußern kannst

Wenn du dich als erwachsener Mensch fragst, warum du Schwierigkeiten hast, einen Zugang zu deinen Emotionen zu fühlen, dann könnte es daran liegen, dass du als Kind emotional kontrolliert worden bist.

Ein toxischer Elternteil betrachtet sich selbst als Mittelpunkt der Welt. Und genau so möchte er von allen anderen gesehen werden – auch von seinem eigenen Kind. Diese Überzeugung trägt er vermutlich eher in seinem Unterbewusstsein, die Auswirkungen auf deine Realität waren und sind jedoch deutlich spürbar.

So auch auf meine Realität.

In dem in 2024 erschienenen Buch “It’s them, not you” von Josh Connoly fand ich eine einfache Erklärung, die mir durch Mark und Bein ging. In diesem Beitrag teile ich sie mit dir in meinen Worten.

Das Ergebnis emotionaler Kontrolle ist, dass du dazu gezwungen warst, die Art, wie du dich ausdrückst, exklusiv an die Bedürfnisse deines Elternteils anzupassen. Dieser Vorgang war für dich zunächst absolut irritierend und unvorhersagbar. Als Kind durftest du deine Gefühle (wie z.B. Wut und Freude oder jedes andere) nicht zeigen, weil dein Elternteil diese als direkten Angriff auf sich empfunden hat (emotionale Unreife).

Eine Emotion auszudrücken und damit deinem Elternteil zu zeigen, war regelmäßig mit dem Risiko verbunden, dich anschließend dafür schämen zu müssen. Du hast also von Klein auf gelernt, dein Gefühlsleben um jeden Preis zu verbergen.

Vielleicht hast du heute sogar das Gefühl, komplett von deinen Gefühlen abgeschnitten zu sein. Dann kann es dir bisweilen unmöglich erscheinen, deine eigenen Bedürfnisse zu erkennen, zu benennen und zu kommunizieren. Du nimmst bestimmte Situationen wie hinter einer Glaswand war oder du erlebst Situationen, in denen du nicht weißt, wie es dir eigentlich geht, aber dich lässt das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmt oder nicht gut für dich ist. Du hast absolut keine Worte, um dich mitzuteilen.

Energievampiren oder übergriffigen Personen Grenzen zu setzen und nahestehenden Menschen zu sagen, wie wichtig sie für dich sind und was sie dir bedeuten, ist für dich nicht möglich oder mindestens eine echte Herausforderung.

Sei dir bewusst, dass der Glaubenssatz „Liebe ist Selbstaufopferung für das Wohlergehen aller anderen” all deine Beziehungen beeinflusst. Möglicherweise hast du sogar deine ganze Persönlichkeit auf dem Grundsatz aufgebaut, wie du für andere hilfreich oder nützlich sein kannst, weil dies für dich als Kind der einzige Weg war, um die Liebe deines toxischen Elternteils zu erfahren.

Frage dich auch, ob du noch heute emotionale Kontrolle durch einen Elternteil erfährst und ob du wirklich das Leben lebst, das du leben willst.

Ein authentisches Leben.

Dein Leben.

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